Landwirtschaft

Eine Gemeinschaft für eine kreislaufgeführte Landwirtschaft mit Zukunft!

Wenn wir Menschen uns die Natur zu Nutze machen, sollten wir das in dem Bewusstsein tun, die volle Verantwortung für ihr Wohlergehen zu übernehmen. Daher bewirtschaften wir unseren Boden und das dazugehörige Ökosystem nach den Prinzipien des biodynamischen Landbaus. Uns liegt es dabei am Herzen, traditionelles Wissen mit innovativen Landnutzungsansätzen zu kombinieren, um Regeneration konsequent umzusetzen. Im Neuergreifen der Hofstelle durch uns als neue Hofgemeinschaft werden wir daher das Ideal eines kreislaufgeführten Hof-Organismus mit innovativen Ansätze wie u.a. regenerativen Agroforstsystemen, biointensivem Gemüseanbau, wesensgemäßer Weidetierhaltung und nachhaltiger Waldwirtschaft mit Rückepferden kombinieren. 

Diese Form der holistischen Vielfaltslandwirtschaft lässt resiliente Strukturen entstehen, um dem, was aufgrund der klimatischen Veränderungen auf uns zukommen wird, stabil gegenüberstehen zu können und einen Beitrag zur Regeneration unserer Erde zu leisten.

Die Landwirtschaft ist der Boden, auf dem alle Aktivitäten des Hofes aufbauen, deswegen ist sie das Zentrum und der Hauptfokus unserer Arbeit.

Wir sind Mitglied im Demeter-Verband. Unsere Produkte sind offiziell bio-zertifiziert und werden nachhaltig, organisch und im Einklang mit den Prinzipien der Natur angebaut.

Unser zentrales Anliegen ist es, dass sich unser Hof als lebendiger und biologisch-dynamischer Organismus entwickelt. Daher setzen wir u.a. folgende Kriterien konsequent um:

Mehr als Bio

  • Obligatorische Tierhaltung für landwirtschaftliche Betriebe bzw. eine Kooperation mit Austausch von Futter und Mist für Gemüse-, Obst- und Weinbaubetriebe.

  • 100 Prozent des Futters muss Bio-Futter sein, mind. 70 Prozent davon in Demeter-Qualität, mindestens 50 Prozent des Futters muss vom eigenen Hof oder aus einer Betriebskooperation stammen.

  • Tiere werden in ihrer Ganzheit belassen und wesensgerecht gehalten. Die Kühe behalten ihre Hörner.

  • Einsatz biologisch-dynamischer Präparate aus Kräutern, Mineralien und Kuhmist.

  • Eigene Sorten und eigene Züchtungsarbeit in den Bereichen von Getreide, Gemüse, Rinder und Geflügel.

  • Nur wenige, absolut notwendige Zusatz- und Prozesshilfsstoffe sind in der Verarbeitung erlaubt.

  • Gemeinschaftsgetragene Entscheidungen und stetige Weiterentwicklung der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise zusammen mit Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel, Züchtung, Forschung und Verbraucher und Verbraucherinnen.

Landschaftspflege & Naturschutz

Wir legen besonderen Wert auf Naturschutz und die Förderung der Arten- und Nützlingsvielfalt auf unseren Fläche. Denn, Landwirtschaft und Naturschutz müssen kein Widerspruch sein. Wir wollen Ökosysteme fördern und erhalten. Unser Glaube ist, dass auch die Landschaftsgestaltung durch den Menschen bereichernden Einfluss auf die Artenvielfalt und Biodiversität haben kann. Daher legen wir unter Anderem Wert auf:

  • Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Industriedünger

  • Extensive Beweidung unseres Grünlandes

  • Landschaftspflege mit Schafen und Ziegen

  • Gezielte Gestaltung von Habitaten für verschiedenste Wildtier-Arten

  • Erweiterung des Hecken- & Knickbaus

  • Trittsteinregelung zur Verbindung der Naturschutzgebiete Büsenbachtal und Seeve als Biotopverbund

  • Bodenschonende Forstwirtschaft durch Rückepferde

Ackerbau

Aktuell sind wir vor allem mit der Sanierung der Ackerschläge beschäftigt. Dies bedeutet zum Beispiel die Bekämpfung von Quecke und Erdmandelgras. Dieses Jahr geht es weniger um den Ertragsanbau, sondern vielmehr um den Aufbau und die Vorbereitung des Bodens, um in den nächsten Jahren wieder verschiedenste Ackerfrüchte anbauen zu können.

In diesem Jahr wachsen auf unseren Feldern Hafer, Buchweizen, Kartoffeln, Roggen, Kleegras, Hülsenfrüchte und 30 verschiedene Gemüsekulturen.

Wir integrieren regenerative Ansätze wie u.a. Agroforstsysteme als bewusste Kombination von Bäumen und Sträuchern auf Acker- und Grünflächen (=Agroforst). Diese Maßnahme stellt eine der vielversprechendsten naturbasierten Maßnahmen zur Schaffung klimaresilienter, vielfältiger und gleichzeitig produktiver Landwirtschaft dar. Die bewusste Herangehensweise bildet die Brücke zwischen Wiederherstellung ästhetischer Kulturlandschaften und wirtschaftlich rentabler Systeme.

Gemüsegärtnerei & Jungpflanzenanzucht
saisonal - regional - ökologisch

Aktuell bauen wir auf kleiner Fläche von etwa 3000m² im Freiland und 520 m² im Gewächshaus Gemüse an und betreiben mit viel Handarbeit eine eigene Jungpflanzenanzucht und Saatgutvermehrung einiger unserer Kulturen (bspw.  die Wörmer Gurke).

Unser Fokus liegt nun darauf, schrittweise die Strukturen für eine Gemüsegärtnerei mit Direktvermarktung über das Modell der solidarischen Landwirtschaft zu entwickeln.

Die Gärtnerei soll die Grundversorgung unserer künftigen Mitglieder über das ganze Jahr ermöglichen. Auf mehreren Hektar im Freiland und in Gewächshäusern möchten wir eine bunte Vielfalt an Kulturen aus samenfesten Sorten anbauen. Die Anbaumethode der Marktgärtnerei ermöglicht uns dabei die Regeneration des bewirtschafteten Bodens und des dazugehörigen Ökosystems. Sie kombiniert ökologische, technische und wirtschaftliche Elemente so intelligent, dass ein professioneller Gemüsebau auf geringer Fläche sowie die Steigerung von Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität gleichermaßen möglich sind. Wir sehen den Marktgarten-Ansatz als ideales Konzept, um Nachhaltigkeit und Profitabilität miteinander zu verbinden, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen und wertschätzende Beziehungen um uns herum aufzubauen.

Wir sind zur Zeit noch auf der Suche nach Unterstützung in unserem Team für die gemeinsame Entwicklung des Gemüsegartens.

Hast Du Interesse Mitglied unserer künftigen Solawi zu werden, dann melde Dich gerne unter: gaertnerei@hofwoerme.de.

Tierhaltung

Wichtige Bewohner des Hofes neben einer üppigen Vielfalt von Wildtieren sind auch unsere Haus- bzw. Nutztiere. Eine bunte Mischung aus Kühen, Pferden, Ziegen, Laufenten, Hühnern, Katzen und einem Hund ist auf dem Hofgelände Zuhause.

Ziegen

Wo eine Ziege ist, ist auch ein Weg…
Das kleine Universum des Ziegenparadieses mit integrierten Laufenten, ein paar Hühnern, angeschlossener Jungpflanzenanzucht und Gemüsegärtnerei ist, zusätzlich zu dem großen Hoforganismus, ein in sich geschlossener Betriebskreislauf. Tiere und Pflanzen ergänzen sich sehr gut und unterstützen sich gegenseitig - der Ziegenmist wird zu Anzuchterde, Gemüseabfälle zu Ziegenfutter. 

Aktuell haben wir eine 40 Kopf große Ziegenherde mit Milchverarbeitung und der Herstellung von köstlichem Ziegenkäse, der auf unseren Marktständen und im Mitgliederladen erworben werden kann.

Kühe

Unsere Kuhherde lebt in Muttertierhaltung auf dem Hof. Die Herde von etwa 20 Kühen wurde von der alten Hofgemeinschaft übernommen, eine Kreuzung aus dem Deutschen Niederungsrind (DSN) und Limousin.

Unser Wunsch für die Kühe ist es, zu einer gesunden, wachsenden DSN - Herde zu gelangen, die zu den Standortgegebenheiten passt. Es soll bei einer Muttertierhaltung bleiben, die den Sommer auf der Weide und den Winter im Stall verbringt. Auch wollen wir unsere Nachzucht selber aufziehen und - als großes Zukunftsziel - auf dem Hof schlachten und verarbeiten. Dazu braucht es im Verlaufe der nächsten zwei Jahre einen neuen Stall und weitere Infrastruktur.

Unsere Kuhherde ist ein Ruhepol des Hofes. Egal was ist, jemand muss die Kühe versorgen - diese Stetigkeit gibt Sicherheit in unserer überflexiblen Welt.

Pferde

Pferde haben viele Qualitäten, die helfen können, sich mit Ruhe und Klarheit ins Leben zu stellen. Sie spiegeln immer ehrlich, sind unvoreingenommen, werten nicht und leben im Moment. Diese Fähigkeiten, in Verbindung mit dem Gefühl des Getragenseins auf dem Rücken der Pferde, können sehr heilsam sein. Wir möchten den Menschen, insbesondere den Kindern, die zu uns kommen, die Möglichkeit geben, spielerisch mit den Pferden zu wachsen und zu lernen. Dabei ist uns ein fairer Umgang mit den Pferden und ein liebevolles und klares Begleiten der Pferd-Kind-Verbindung sehr wichtig. Wir hoffen, in näherer Zukunft erste Kurse anbieten zu können.

Schweine

Schweine sollen in den nächsten Jahren im kleinen Rahmen auch wieder zu den Hausbewohnern gehören. Dabei möchten wir unseren Hutewald reaktivieren und Schweine weitestgehend dort großziehen, wo sie natürlicherweise Zuhause sind.

Enten und Hühner

Auch eine kleine Enten-und Hühnerherde gehört zu unseren Hausbewohnern und sorgt schnatternd und scharrend für Leben zwischen Häusern und Wiesen. Auch dieser Bestand darf in den nächsten Jahren angepasst an die Hofentwicklung gesund wachsen.

Der Hof Wörme hat eine Eigenjagd. Wir bejagen all unsere Wirtschaftsflächen selbst. Das heißt, in all unsere Entscheidungen werden alle Tiere bestmöglich mit einbezogen - sowohl die Hoftiere als auch die Wildtiere.

Ziel ist es, dass die Tierhaltung, Gärtnerei, Forst, Jagd, Naturschutz und Tierschutz, kurz der gesamte Organismus in einer harmonischen Ganzheit gedacht wird. 

Dabei spielt ein gutes Gleichgewicht zwischen Wirtschaftlichkeit und Idealismus immer eine Rolle.

Im Forst versuchen wir den Wald von einem Fichten- und Kiefernwald in einen Mischwald umzubauen sowie die schon vorhandenen Mischwälder zu erhalten und pflegen. Dies ist ein Prozess, der schon seit 20 Jahren besteht und nun mit und dank Kai Stolzenberg weitergeführt wird. 

Unser Ziel ist es, eine gesunde Biodiversität in den Wäldern herzustellen. 

Auf lange Sicht soll Ausbildung und pädagogische Arbeit mit Schülern bzw. Schulklassen sowohl in der Forst- als auch in der Landwirtschaft praktiziert werden. 

Feuerholz Verkauf: Für einen warmen gemütlichen Frühling, Herbst und Winter braucht es genügend Feuerholz für den Kamin. Dieses kannst du ab 2026 bei uns bekommen. Ab sofort ist der Verkauf für Selbstwerber möglich. (Das Ernten und die Aufarbeitung von Brennholz wird unter Absprache durch den Käufer selbst geleistet.)

Forst und Jagd